Betancuria - Fuerteventura

Die alte Inselhauptstadt liegt in einem idyllischen Tal, durch das bis zum 16. Jahrhundert ganzjährig ein Gebirgsbach floss. Relativ geschützt vor Piratenangriffen erlangte sie dennoch nie die Bedeutung, die einer Hauptstadt eigentlich zusteht. Gegründet 1405 von dem normannischen

 Eroberer Jean de Bethencourt entwickelte Betancuria sich - abgelegen von der Küste - nur langsam. 1426 wurde die Kirche Santa Maria zur Kathedrale geweiht und vom Papst Martin V zum Bischofssitz ernannt, ohne indessen je einen Bischof zu beherbergen. 1593 drang der Seeräuber Jaban bis in die Hauptstadt vor und legte sie in Schutt und Asche. Erst 1691 wurde die Kathedrale wieder aufgebaut.  Bis 1834 war Betancuria (mit kurzen Unterbrechungen) administratives Zentrum der Insel. Der Mangel an Landwirtschaftlicher Nutzflasche jedoch ließ die Einwohner und Siedler fortziehen in die weitläufigen, fruchtbaren Ebenen um Antigua, Pajara und Tuineje - eine Entwicklung, der die Regierenden mit Restriktionen und Erlassen begegneten. Heute lebt Betancuria fast ausschließlich vom Tagestourismus. Von 10 bis 18 Uhr kann man die Kathedrale Santa Maria, das Kirchenmuseum und das Heimatmuseum besichtigen. Anspruchsvolle Besucher werden sich im Casa Maria wohlfühlen. Restaurant und Bar sowie zwei Geschäfte mit hochwertigem, originellem Kunstgewerbe stehen allen Besuchern offen. Darüber hinaus gibt es Multivisionsshows, eine Galerie, eine Bodega und Werkstätten, in denen man einheimischen Künstlern zusehen kann. Die Kathedrale dient heute nur noch als Museum. Im Kirchenmuseum gibt es eine Fotodokumentation aller Sakralbauten auf der Insel, religiöse Gegenstände und, als besondere Attraktion, das Banner der Eroberer. In das Duplikat sind die Reste des Originals eingenäht. Das Heimatmuseum zeigt und erläutert vor allem archäologische Funde; da die Schrifttafeln nur in spanisch ausliegen, empfiehlt es sich, den " Didaktischen Führer des Museums von Betancuria" auf deutsch zu erwerben. Am oberen Ortsrand befinden sich die Ruinen des alten Franziskanerklosters, das 1837 nach einem erlass der spanischen Königin Isabella II geräumt werden musste und verfiel. Das Dach allerdings wurde kein Opfer des Zerfalls, sondern in einer der Trockenperioden des Vorigen Jahrhunderts für Wasser und Getreide verkauft und abgetragen. Die kleine zum Kloster gehörende Kirche San Buenaventura ist von außen restauriert, jedoch verschlossen und innen leer. Direkt vor den Klostermauern fließt in der Regenzeit ein Bach, dessen befestigtes Bett auf seine einstige Tiefe schließen lässt.

 

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